Für den offenen Dialog zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen

Menschen

Training und Disziplin

Monika Görlich ist eine begeisterte Schwimmerin – Quer durch den Rothsee

Seit ich zwölf Jahre alt war, war ich im Laufclub 21. Das ist ein Sportverein speziell für Menschen mit Downsyndrom. Seit dieser Zeit bin ich viel gelaufen. Ich habe viele Urkunden, Medaillen und Pokale, die ich in dieser Zeit gewonnen habe. Ich habe auch schon an einem Halb-Marathon und einem Marathon teilgenommen.
Der Laufclub 21 hat ab 2013 auch Schwimmen angeboten. Da war ich 16 Jahre alt. Ich habe sehr viel die verschiedenen Schwimmarten trainiert wie Schmetterling, Brustschwimmen oder Kraulen. Tauchen und Turmspringen machen mir besonders Spaß.
Später hat der BVSV Nürnberg die Schwimmgruppe übernommen. Seitdem bin ich Mitglied in diesem Sportverein und zahle einen Mitgliedsbeitrag. Hier trainiere ich für gute Schwimmzeiten – auch für Wettkämpfe. Dazu gehört Disziplin. Ich schwim­me bei den Fortgeschrittenen und ich lerne immer noch mehr dazu. Das macht mir viel Spaß und Freude.
Wir sind eine gemischte Gruppe und trainieren jeden Donnerstag für eine Stunde im Nordostbad. Wir sind sechs Personen beim Training, Männer und Frauen gemischt. Wegen Corona konnten wir lange nicht trainieren. Das fehlte mir sehr.
Beim Schwimmen war ich einmal fränkische (2018) und einmal bayerische Meisterin (2017) im 100 Meter – Brustschwimmen der Frauen und im 25 Meter Schmetterling der Frauen in der Altersklasse „U 21“.
Ich habe an vielen Wettbewerben teilgenommen. Ich habe den Rothsee durchschwommen und auch bei dem Wettbewerb „5-km-Nachtschwimmen im Becken“ teilgenommen.
Meine Trainerin Britta macht mir Vorschläge und ich kann aussuchen, an welchen Wettkämpfen ich teilnehmen will. Sie bietet mir auch an, mich alleine zu trainieren. Jetzt dürfen wir endlich wieder schwimmen. So kann ich noch besser werden und schneller schwimmen. Trainieren macht mir Spaß. Wenn ich verliere, habe ich keine gute Leistung gegeben. Aber ich bin deswegen nicht traurig, ich habe mir doch trotzdem Mühe gegeben.
2019 habe ich den Rettungsschwimmer-Schein in Bronze gemacht. Dafür musste ich einen Lehrgang besuchen und die Prüfung bestehen. Dazu gehörten praktische Übungen im Wasser und ein theoretischer Teil.
Den nächsten Schein in Silber will ich auch noch machen. Dafür muss ich aber noch mehr trainieren.
Im Herbst mache ich den Trainerassistenz-Schein in Altdorf. Dafür muss ich sechs Stunden Unterricht besuchen und darf danach offiziell beim Kinderschwimmen helfen. So lerne ich noch mehr dazu. Dann kann ich auch meinen Freund besser trainieren, damit er richtig schwimmt. Und ich kann ein bisschen was verdienen.
Mein Freund ist durch mich zum Schwimmen gekommen. Früher ist er schon mal geschwommen, aber dann gab es eine lange Pause. Er ist jetzt in der An­fänger-Gruppe und macht sich sehr gut im Wasser. Es macht ihm Spaß.
Schwimmen macht auch mir Spaß, ich liebe es und freue mich jedes Mal auf das Training. Wenn ich nicht Sport machen darf, geht es mir nicht so gut. Der letzte Winter war hart für mich. Ich hoffe, dass wir auch im Herbst noch schwimmen dürfen. Monika Görlich

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